2016 entstand die Idee für «Wein im Ohr», als sich die Sopranistin Melia Inglin und die Pianistin Laura Spichtig an der Hochschule – Musik in Luzern kennen lernten. Die beiden begannen, gemeinsam zu musizieren. Ihren Wunsch nach einem gemeinsamen Projekt ausserhalb der Hochschule setzten die beiden 2021 in die Realität um. Hier erzählen sie die Entstehungsgeschichte des Projekts «Wein im Ohr».
Wir wussten, dass uns beide, abgesehen von der Musik, auch eine Vorliebe für Wein und genre-übergreifende Projekte verbindet.
– Melia Inglin, Gesang
«Die Idee, Wein und Musik zu verbinden, faszinierte uns von Anfang an und tut dies nach wie vor», erzählt Laura Spichtig, die damals im Luzerner Restaurant Bodu zusammen mit Sommelier Jason Zuber arbeitete. «Jason war von Anfang an begeistert von unserem Konzept und durch sein Interesse an klassischer Musik auch perfekt geeignet für die Rolle, die wir zu besetzen hatten.»
Während sie zu Dritt enthusiastisch an ihrem Konzept feilten, wurde schnell klar, dass sie noch nicht komplett waren. Sie wollten für ihr Publikum auch Gastgebende sein, sie empfangen, bedienen und sich mit ihnen austauschen können. Um dies zu schaffen, brauchte es noch zwei weitere helfende Hände. Von 2021 bis 2023 waren das die Hände des Pianisten David Zehnder und seit 2024 sind das die cellospielenden Hände von Emilie Inniger.
Im November 2021 fanden dann die ersten vier «Wein im Ohr» Abende statt. Die Konzert- und Degustations-Reihe war so erfolgreich und traf auf so viel Interesse und Nachfrage, dass die Gruppe danach beschloss, das Konzept weiterzuentwickeln.
Melia Inglin (1996), die in Baar geborene und aufgewachsene Sopranistin hat im Januar 2023 an der HSLU-Musik den Master of Arts Music Performance mit Bestnote abgeschlossen. Ihr Hauptfachdozent war Prof. Peter Brechbühler, zusätzlich erhielt sie wichtige Inputs von Simone Durrer-Stock, Barbara Locher und Edward Rushton.
Neben ihren solistischen Engagements, wie zurzeit regelmässig mit der Camerata St. Michael im Format “Zuger Abendmusik”, lanciert sie viele eigene Projekte unterschiedlicher Art. So sang sie im November 2023 die Geiss im zeitgenössischen Singspiel «Pitschi» zu Gast bei Bühnen Bern. Dieses Projekt hat sie in Zusammenarbeit mit dem Verein «verlesen» und der Musikschule Köniz mitgestaltet und war in der Produktionsleitung.
Im Projekt «Popcorn-Opera», das im November 2023 startete, zeigt Melia Inglin, dass sie sich in vielen verschiedenen Stilen wohl fühlt. Die nächste «Popcorn-Opera Tour» ist im Januar 2025 geplant.
Laura Spichtig (1997) ist eine zentralschweizer Pianistin, wohnhaft in Luzern. Im Januar 2021 schloss sie an der Hochschule Luzern – Musik ihren Bachelor of Arts in Music mit dem Hauptfach Klavier in der Klasse von Yvonne Lang und Marc Hunziker ab. Sie begann anschliessend den Master of Arts in Music Performance Klassik in der Klasse von Stefan Wirth mit Minor Kammermusik, welchen sie im Januar 2024 erfolgreich abschloss. Die junge Pianistin besuchte diverse Meisterkurse bei Brigitte Meyer, Werner Bärtschi, Bernd Glemser, Pria Mitchell, Oliver Wille, Wen Sin Yang und weiteren. In ihrem Master entwickelte sie immer mehr ihre Leidenschaft zur freien Improvisation und setzte sich intensiv, zusammen mit Magda Mayas, mit dem präparierten Klavier auseinander.
Zurzeit besucht Laura Spichtig das CAS freie Improvisation an der FHNW Basel bei Andrea Neumann und arbeitet an ihren eigenen interdisziplinären Projekten.
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Jason Zuber (1994) wuchs in der Zentralschweiz auf. Schon als kleines Kind faszinierte ihn die Gastronomie. Grossgeworden im elterlichen Betrieb, wurden schon früh seine Weichen gestellt. Immer mehr wurde sein Hobby zum Beruf und seine Faszination zur Passion.
Jason absolviert die Hotelfachschule Luzern. Mittlerweile ist er leidenschaftlicher Gastronom. Als Betriebsleiter der Storchen Weinbar in Luzern ist Wein sein tägliches Brot. In seiner Freizeit kocht er gerne für seine Liebsten, liest ein gutes Buch oder vertieft sein Wissen zum Thema Wein. Der Wein zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben und ist ihm ein treuer Weggefährte. Seine Liebe für klassische Musik macht ihn zum perfekten Moderator für «Wein im Ohr».
Schon früh begann Emilie, eigene Projekte aufzustellen. Auf ihre Eigenproduktion „Da capo Zerlina“ (2017) folgte im Herbst 2020 die Oper „Giulio Cesare in Egitto“ von Händel und ein Jahr später der Kammermusikabend „Catalogue de Fleurs“. Sie ist Gründerin des Vereins “verlesen”, unter dessen Leitung im Herbst 2023 das Singspiel “Pitschi” (Musik: Edward Rushton, Libretto: Emilie Inniger) uraufgeführt wurde, Mitglied im Kollektiv “Augenlieder”, sowie im Ensemble “amaltea”. Im Frühling 2024 gründete sie zusammen mit Moritz Achermann das professionelle Vokalensemble «Tempo d’affetto», welches bereits zwei Konzertabende veranstaltete. Neben dem Singen schreibt Emilie Texte für Theatergruppen, Singspiele („Pitschi“) und Lieder sowie eigene Gedichtsammlungen. Als Cellistin spielt Emilie in verschiedenen kammermusikalischen Formationen und Orchestern (Bachkollegium Bern, ZJSO u. a.). Im Juni 2022 schloss sie ihren Master Performance bei Simone Durrer-Stock ab und studiert seit diesem Jahr Schulmusik II an der ZHdK. Sie leitet drei Chöre. Als Freischaffende will Emilie sich nicht an einen einzelnen Berufszweig binden, sondern sucht nach Berührungspunkten zwischen verschiedenen Sparten, Disziplinen, Stilen, Epochen und Ästhetiken.